Erfolgsmodell für eine fundierte Berufswahl
JugendTechnikSchule als Brücke in die Berufswelt
"Wir wollten Schülern Orientierung bieten und praktische Erfahrung vermitteln für die Berufswahl", sagt Marianne Staudte von der Agentur für Arbeit zur Motivation für die Gründung der JugendTechnikSchule im Jahr 2015 im Zusammenwirken mit der Regionalen Wirtschaftsförderung (WFG). "Gleichzeitig wollten wir Firmen helfen, gute Fachkräfte zu entwickeln."
Seit 2015 haben elf Firmen diese Chance genutzt, Schülern bei Kursen und Workshops die Möglichkeit zu geben in konkrete Berufsfelder hinein zu "schnuppern". Anlässlich des jüngsten Workshops bei ARGO-HYTOS in Kraichtal-Menzingen zogen alle Beteiligten eine durchweg positive Bilanz. Die Schulen sehen die JTS als Brückenschlag vom Unterricht in die Praxis. Für Unternehmen ist es eine Hilfe bei der Suche nach geeigneten Mitarbeitern. Schüler können sich ausprobieren und merken bei der praktischen Arbeit sehr schnell, das liegt mir oder aber auch gar nicht.
Positive Bilanz nach elfmal JugendTechnikSchule
Nicole Burg, Projektleiterin der WFG, und Stefan Huber, WFG-Geschäftsführer nannten die JugendTechnikSchule ein Erfolgsmodell, das schon vielen Jugendlichen handfeste Kriterien vermittelt habe für eine erfolgreiche Berufswahl. Jörg Stech, Leiter der operativen Geschäftsbereiche (COO) bei ARGO-HYTOS, lobte das Projekt als "große Chance für junge Menschen." ARGO-HYTOS habe sich gerne im Sinne des Allgemeinwohls daran beteiligt. Ein Kennzeichen des Projekts ist, dass sich aktuelle Auszubildende aus den Unternehmen um die Schüler kümmern und ihnen auf Augenhöhe begegnen. Sie erzählen von ihrem eigenen Werdegang und plaudern auch mal "aus dem Nähkästchen". Das heißt, man spricht übers Betriebsklima, über die Anforderungen des Arbeitsalltags, über Verdienst und Urlaub. So war es auch in Menzingen bei "der Argo". Anton, Marvin, Felix und Christian aus der Gemeinschaftsschule in Münzesheim waren fünf Nachmittage im Unternehmen und lernten es von innen her kennen.
Mit Handfeile und CNC-Fräse
In der Lehrwerkstatt konnten sie unter Anleitung einen Handyhalter selbst fertigen. Dabei lernten sie, wie man eine Konstruktionszeichnung liest, wie man mit Feile und Ständerbohrmaschine umgeht, mit Gewindeschneider und CNC- Fräse hantiert und wie man dem Werkstück am Schluss ein glänzendes Finish verleiht. Sebastian Schubert, Ausbilder bei ARGO-HYTOS, war voll des Lobes für die vier Schüler. "Ich freue mich dass sich die Jungs vorstellen können, sich nach der Schule bei uns zu bewerben", sagte er. Mit ihrer pädagogischen Kompetenz begleitet die Musik- und Kunstschule (Muks) Bruchsal das Projekt.
Alle Unternehmen und Schulen können sich beteiligen
Projektpartner sind neben der WFG und der Muks, die Bundesagentur für Arbeit, die Stiftung der Volksbank Bruchsal-Bretten sowie die Bildungsstiftung Bruchsal. Mitmachen können alle Schulen und Firmen im WFG-Einzugsgebiet. Die Kurse sind für die Schüler kostenfrei.