MHPS - Hydropneumatische Federung in einer selbstfahrenden Feldspritze
Am Beispiel der Allradfederung einer selbstfahrenden Feldspritze mit einer Produktionsmenge von 15-20 Maschinen pro Jahr lassen sich die Vorteile des modularen Konzeptes am besten verdeutlichen:
Aufgrund des stetig wachsenden Anspruches an Komfort und Sicherheit gehören bei selbstfahrenden Feldspritzen Fahrwerksfederungen (die sog. Allradfederung) seit geraumer Zeit zum Lieferspektrum der großen Hersteller. Um als kleinerer Hersteller nicht vom Markt verdrängt zu werden, sind auch hier hohe Investitionen in Entwicklungszeiten und –kosten sowie in den Aufbau entsprechenden Know-Hows notwendig, um mit einer allradgefederten Maschine aufwarten zu können. Durch die Zusammenarbeit mit unseren Anwendungsfachleuten und durch den Einsatz der fertigen MHPS-Module können die Aufwendungen für Entwicklungszeiten und des Aufbau-Know-Hows entscheidend verringert werden.
Das Anwendungsteam von ARGO-HYTOS erstellte gemeinsam mit dem Kunden eine Analyse des Ist-Zustandes. Davon ausgehend wurden die ersten Überlegungen zur Verbesserung sowohl von wirtschaftlicher als auch von technischer Seite angestellt.
Grundlage für die Berechnung des Neusystems waren hier die Maschinendaten wie Maschinengewicht, Beladungszustände, Geschwindigkeit usw.
Die Auslegung von Zylindergrößen, Vorspannung der Membranspeicher oder auch Leitungsdurchmesser wurde von ARGO-HYTOS anhand dieser Parameter vorgenommen.
Auf Basis des Layouts wurde die Software parametriert und in die Steuerelektronik geladen, die Steuerblöcke sowie das weitere Zubehör zusammengestellt. Ein erster Funktionstest wurde bei ARGO-HYTOS auf dem hauseigenen Belastungsprüfstand durchgeführt.
Bevor das System überhaupt in die Maschine eingebaut wurde, waren alle Grundeinstellungen und Funktionalitäten erprobt und überprüft.
Im nächsten Schritt wurde beim Kunden das System eingebaut und gemeinsam in Betrieb genommen. Ständig dabei: die Ingenieure von ARGO-HYTOS. Somit stellten Feinabstimmungen wie z.B. das Ändern von Ventileinstellungen oder das Anpassen der Software auf Kundenwünsche keinerlei Probleme dar und konnten schnell und einfach umgesetzt werden. Nach abschließenden Testfahrten und Messungen wurde das finale Set-Up festgelegt und die Serieneinführung konnte beginnen. Sollten im weiteren Lauf der Serie Sondermaschinen gebaut werden, so können einfach an die bestehende Lösung weitere Module angeflanscht bzw. weggelassen werden, was selbst im Serienprozess die größtmögliche Flexibilität garantiert.
Info
„Nur so viel Ventil wie die Funktion benötigt“
In gezogenen und selbstfahrenden Feldspritzen werden viele Bewegungen und Funktionen hydraulisch realisiert. Einige der wichtigsten im offenen Kreis betriebenen Funktionen sind:
- Fahrwerksfederung und Höhenregelung
- Spurweitenverstellung
- Gestänge Höhenregelung und Tilt
- Gestänge aus- einklappen
- Pumpenregelung
- Lüfterantrieb
Die Komponenten und Steuerblöcke zur Realisierung der Funktionen finden sich im Portfolio von ARGO-HYTOS. Unterschiedliche Bauformen und Nenngrößen lassen sich nahezu beliebig zu Steuerblöcken oder Reihen- Flanschen kombinieren. Nach dem Motto „nur so viel Ventil wie die Funktion benötigt“ kombiniert ARGO-HYTOS in seinen Steuerblöcken die Ventile aus unterschiedlichen Ventilbaukästen zu technisch und wirtschaftlich optimierten Systemblöcken. Flanschventile (ISO 4401) und Scheibenventile finden genauso Verwendung wie Einschraubventile. Alle Ventile werden im eigenen Haus konstruiert und hergestellt.